Einweihung der ersten industriellen Power-to-Gas-Anlage der Schweiz

Die Einweihung der ersten europäischen Power-to-Gas-Anlage, die auf der biologischen Methanisierung basiert, ist nicht nur ein Meilenstein für deren Eigentümerin und Betreiberin Limeco, sondern auch für HZI Schmack, aus deren Haus die innovative Technologie stammt. Mit dem produzierten grünen Gas können die CO2-Emissionen von rund 2000 Haushalten eingespart werden.

Dietikon, April 2022. Am 28. und 29. April fand im zürcherischen Dietikon die feierliche Einweihung der europaweit ersten industriellen Power-to-Gas-Anlage (PtG) auf Basis der biologischen Methanisierung statt. Das wegweisende Projekt befindet sich auf dem Areal des Limmattaler Regiowerks Limeco, das auch als Eigentümerin und Betreiberin der Anlage zeichnet. Erbauerin und Technologielieferantin ist die bayerische Hitachi Zosen Inova Schmack GmbH (HZI Schmack), ein Tochterunternehmen der Hitachi Zosen Inova AG.

Vertreter aus Politik und der Branche waren eingeladen, dem festlich umrahmten Anlass beizuwohnen und vor Ort diversen Fachpräsentationen sowie feierlichen Ansprachen zu lauschen. Ein Höhepunkt war zweifelsohne der geführte Anlagenrundgang, der den Besuchern einzigartige Einblicke in dieses Meilensteinprojekt gewährte.

CO2-neutrales Methangas aus Power-to-Gas-Prozess
Gemeinsam mit acht Schweizer Energieversorgern und der Stadtwerke-Allianz Swisspower hat das Regiowerk Limeco dieses Leuchtturmprojekt der modernen Energiewirtschaft angestossen und realisiert. Dabei war der Standort von zentraler Bedeutung, denn die bestehende Kehrichtverwertungsanlage (KVA) und die Abwasserreinigungsanlage (ARA) auf dem Limeco-Areal bieten die für den PtG-Prozess elementaren Zutaten Strom und Klärgas.

In der neuen Power-to-Gas-Anlage wird der erneuerbare Strom aus der KVA genutzt, um mittels Elektrolyse Wasser in Sauerstoff (O2) und Wasserstoff (H2) zu spalten. Dieser Wasserstoff wird in einem zweiten Prozessschritt zusammen mit Klärgas aus der ARA in den Methanisierungsreaktor von HZI Schmack gespeist. Im eigenentwickelten BiON®-Verfahren wandeln Mikroorganismen in diesem Bioreaktor Wasserstoff und das im Klärgas enthaltene CO2 unter anaeroben Bedingungen zu Methan (CH4) um. Das Methan wird im Anschluss gereinigt und kann als CO2-neutraler Erdgasersatz ins lokale Gasnetz eingespeist werden. Mit dem erneuerbaren Gas aus der Limeco PtG-Anlage können die CO2-Emissionen von rund 2000 Haushalte eingespart werden.

Mit Power-to-Gas zur Schweizer Energiewende beitragen
Im Rahmen der Energiestrategie 2050 sieht die Schweizer Regierung vor, Atomstrom durch erneuerbare Energiequellen wie Solar-, Wasser- und Windkraft zu ersetzen. Dieser regenerative Strom unterliegt stärkeren saisonalen und temporalen Schwankungen und kann nicht gespeichert werden. Dank der Power-to-Gas-Technologie ist es möglich, saisonal und zeitlich bedingte Überschüsse aus dieser Stromproduktion in Gas umzuwandeln und damit speicher- und transportierbar zu machen. Das macht die Power-to-Gas-Technologie zu einem wichtigen Faktor der Energiewende und führt zu höherer Energiesicherheit und -unabhängigkeit. Mit dem Projekt in Dietikon geht Limeco als Pionierin voran, während sich alle am Projekt beteiligten Parteien in der Überzeugung einig sind, dass dieses Konzept im Schweizer Energiemarkt Schule machen wird.

 

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